Solidarität mit Exárchia!

Erklärung von St. Pauli selber machen (English below):
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Am Montag wurde der Athener Stadtteil Exárchia von der griechischen Polizei besetzt. Drei besetzte Häuser wurden geräumt, Dutzende Geflüchtete und Aktivist*innen in Polizeigewahrsam genommen. Dieser Angriff auf einen solidarischen Stadtteil, den die neue rechte griechische Regierung bereits angekündigt hatte, ist unerträglich.

In Exárchia wurde 1973 mit dem Aufstand am Polytechnikum das Ende des faschistischen Obristen-Regimes eingeleitet, das ein Jahr später stürzte. Exárchia steht seitdem wie kaum ein anderer Stadtteil in Europa für gelebten Antifaschismus und Antirassismus, für solidarische und selbstorganisierte Nachbarschaftsstrukturen.

Wir sind äußerst besorgt, dass dieser Angriff der Beginn einer krassen politischen Säuberung des Stadtteils und der massenhaften Vertreibung von Geflüchteten ist, die dort einen sicheren Hafen gefunden hatten.

Solidarität mit Exárchia!



On Monday greek police attacked the Athens neighbourhood of Exárchia. Three squatted houses were evicted, dozens of refugees and activists were arrested. This attack that was announced in recent weeks by the new right wing government of Greece is outrageous.

It was in Exárchia where in 1973 the revolt at the Polytechnical University was the beginning of the end of the fascist Junta that was toppled one year later. Like few other quarters in Europe Exárchia has stood for a consequent antifascism and antiracism, for solidary and self-organised neighbourhood structures ever since.

We are deeply worried that this attack could be the beginning of massive political purge of the quarter and of the massive eviction of refugees who had found a safe harbour there.

Solidarity with Exárchia!



Einen ersten Bericht zum Angriff auf Exárchia findet ihr hier:
https://de.indymedia.org/node/36723

„Diese Angelegenheit ist eine skandalöse Verschwendung öffentlicher Mittel, für ein Ergebnis, das nicht nur Null, sondern in jeder Hinsicht negativ ist: moralisch, rechtlich, praktisch, wirtschaftlich und was auch immer man sich vorstellen kann. Dutzende von Geflüchteten – darunter auch Kinder –, die kein Verbrechen begangen haben, einzusacken, um von Orten vertrieben zu werden, an denen sie ein menschenwürdiges Leben führten, das sie selbst mit gestaltet haben, mit der einzigen Aussicht, in eine Hölle eingesperrt zu werden, in der sie unter viel schlimmeren Bedingungen leben, die auf Passivität und Untätigkeit hinarbeiten. Ich kann nicht sehen, wen diese Aktion glücklich machen kann, abgesehen von Rassisten und Schlägern. Als griechischer Bürger fordere ich, dass mir erklärt wird, warum öffentliche Mittel für so ein unethisches, illegales und ineffektives Ergebnis verschwendet wurden.“
Akis Gavriilides zum Polizeiangriff auf Exárchia