StPauliSelberMachen-Express vom 06.11.2015 – NOlympia Spezial

Das Referendum zu Olympia läuft. Bis zum 29.11. kann noch abgestimmt werden. In diesem Sonder-Express haben wir einige kritische Infos zu Olympia und zum Referendum zusammengetragen.

Olympia schadet schon jetzt – …

Das Referendum zu Hamburger Olympia-Bewerbung läuft noch genau einen Monat. In dieser Zeit gilt es noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Dabei sind Werbebotschaften der Olympia-Befürworter*innen und Argumente von Nolympia hinreichend bekannt: Von den Versprechen der Handelskammer und anderer an der Bewerbung interessierter Kräfte bleibt bei näherer Betrachtung so gut wie nichts übrig. Wenn behauptet wird, dass Hamburg mit den Spielen nur gewinnen könne, ist dies ein Hamburg, das viele Menschen ausschließt. Die Mehrheit der hier Lebenden hat von dem Riesenevent nichts Gutes zu erwarten, letztlich zahlen alle für drauf für eine Stadtentwicklung, die nur einigen wenigen nutzt.

Nach wie vor denken viele, dass Hamburg den Zuschlag ja ohnehin nicht bekommt und dass es im Moment wichtigeres gibt als ein sportlich verbrämtes Großereignis in neun Jahren. Ganz falsch ist das nicht – vor allem aber: nicht ganz richtig. Denn: Olympia schadet Hamburg schon jetzt! Nicht nur, dass aus öffentlichen Mitteln schon jetzt Millionenbeträge für die Bewerbung ausgegeben werden, dass etliche Beschäftigte in den städtischen Behörden schon jetzt mit der Olympia-Planung beschäftigt sind und deshalb andere Aufgaben unerledigt bleiben.  Vor allem aber bedeutet die Entscheidung für oder gegen die Olympia-Bewerbung eine Grundsatzentscheidung für die Stadtentwicklungspolitik der nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte!

Fest steht: Mit der Olympia-Bewerbung soll eine Politik durchgedrückt werden, die das Gegenteil darstellt von allem, für das sich “Recht auf Stadt” in den letzten Jahren stark gemacht hat. Demokratische Kontrolle, lokale Einflussnahme wird nicht mehr möglich sein bei einem Projekt, dass milliardenschwer auf einen festgelegten, nicht verschiebbaren Termin ausgerichtet ist. Infrastrukturausbau unter dem Zeichen der Gigantomanie verbessert eben nicht die Mobilität aller Menschen, sondern schließt vermehrt diejenigen aus, die nicht zur Zielgruppe des “Unternehmens Hamburg” zählen. Ein Verbesserung der Barrierefreiheit, Herrichtung von Sportstätten wird es nur da geben, wo olympischer Bedarf besteht – nicht da, wo die Menschen wohnen. Der Umbau der Stadt zu einem riesigen “Business Improvement District” unter Vernachlässigung “periphärer” Stadtteile ist nicht nur im rhetorischen Sinne “alternativlos”, sondern wird es angesichts mächtiger und finanzstarker globaler Player und auf Jahre bindender Verträge tatsächlich sein.

Ich habe hier nur ein paar Beispiele angeführt, aber klar sollte sein: Wer sich für ein Recht auf Stadt für Alle engagiert, kann die Olympia-Bewerbung nicht gut heißen. Die schnellste und sicherste Methode, diesen Irrweg ein für alle Mal zu beenden ist, ein Nein beim Referendum!  Derzeit wird die Stadt mit ebenso emotionaler wie inhaltsleerer Werbung der Pro-Olympischen Seite voll gehängt. Dem können wir auch ohne millionenschweren Werbeetat etwas entgegen setzen.

… – helft mit, den Irrweg zu beenden.

Eure Hilfe ist dabei unverzichtbar!

Macht die Ablehnung der Olympia-Pläne sichtbar! Verteilt Aufkleber und Postkarten, hängt Plakate in Fenster und an Wände! Material dafür findet ihr hier:
http://www.nolympia-hamburg.de/material/#verteilerstellen

Wenn ihr eine Webseite habt, verlinkt die Nolympia-Seite – dafür gibt es vorgefertigte Webbanner in verschieden Formaten:
http://www.nolympia-hamburg.de/material/#webbanner

Ruft auf euren Twitter- und Facebook-Seiten zum Nein beim Referendum auf. Für Facebook gibt es bereits fertige Titelbilder:
http://www.nolympia-hamburg.de/material/#fb-titel

Und vor allem: Argumentiert! Unter
http://www.nolympia-hamburg.de
und
http://fairspielen.de
findet ihr zahlreiche Argumente gegen die Olympia-Bewerbung, wichtig ist aber auch euer ganz eigener Beitrag: Was hat Olympia mit den Aktivitäten eurer Gruppe zu tun, wo schadet die Bewerbung eurem Projekt, eurem Stadtteil?

Wenn ihr dazu Fragen habt, wendet euch gerne an info@nolympia-hamburg.de

Es sind nicht alle Feuer und Flamme!
Vielen, die jetzt noch dafür sind, droht ein böses Erwachen, falls das Referendum für die Bewerbung ausgeht und die wahren Fakten auf den Tisch kommen.
Helft mit, dass zu verhindern!

Die Tücken des Olympiareferendums – Jede Nein-Stimme zählt!

Jede Nein-Stimme zählt!
Die Pro-Olympia-Fraktion gewinnt, wenn

  1. mehr Ja- als Nein-Stimmen abgegeben werden und
  2. mindestens 20% aller Wahlberechtigten mit Ja gestimmt haben (259.883 Personen). Beide Kriterien müssen erfüllt sein.

Die Nein-Stimmen helfen der Stadt also nicht dabei das Quorum von 20% zu erreichen!

Die Taz (25.1015) rechnet ein paar Beispiele vor, wie modellhaft die Abstimmung verlaufen könnte:

„Beispiel 1: 400.000 Stimmen werden abgegeben, davon 300.000 Ja- und 100.000 Nein-Stimmen. Das Referendum ist erfolgreich.

Beispiel 2: 400.000 Stimmen werden abgegeben, davon 250.000 Ja- und 150.000 Nein-Stimmen. Das Referendum ist gescheitert.

Beispiel 3: 520.001 Stimmen werden abgegeben, davon 260.000 Ja- und 260.001 Nein-Stimmen. Das Referendum ist gescheitert.

Beispiel 4: 520.001 Stimmen werden abgegeben, davon 260.001 Ja- und 260.000 Nein-Stimmen. Das Referendum ist erfolgreich.“

Also fleißig mit NEIN stimmen und damit Gutes tun & Schlechtes verhindern! Und schön den weißen Abstimmungszettel beilegen, aber nicht in den blauen Stimmzettelumschlag.

5 Ringe für Hamburg 2024 – Hamburg setzt ein Zeichen gegen Olympia!, 8.11., 10:30 Uhr, Stadtpark

Auf Facebook gesehen:

Kommt alle! Setzt ein entscheidendes Zeichen gegen Olympia und habt viel Spaß dabei. Wie das geht erklären wir euch hier! Es wird um die Welt gehen – sichtbar auf Satellitenfotos! Den Versuch und hier vor allem das Scheitern dessen, die 5 olympischen Ringe aus TAUSENDEN Menschen zu bilden. Es wird spektakulär! Das olympische Alsterfeuer wurde bereits zu einem sehr peinlichen Symbol. Jetzt wird etwas Neues geschaffen! Diesmal jedoch klar gegen Olympia, weil mittlerweile alle eingesehen haben, dass das Ganze ziemlicher Kokolores ist. Es soll ein verrücktes Zeitraffervideo von dem Chaos gedreht werden, welches um die Welt gehen soll, um zu symbolisieren wie chaotisch der aktuelle Planungsstand für Olympia ist.

Bringt Eure Kinder, Familien und Freund*Innen mit. Auch aus dem Umland und der ganzen Welt. Regenponchos in den 5 Olympia Farben gibt’s gratis vor Ort, damit jeder mitmachen kann, falls der Kleiderschrank nichts hergibt .

Der Kreativität bei der Beteiligung sind keine Grenzen gesetzt. Hier nur einige Beispiele:

  • immer genau das Gegenteil machen, was die Ordner*Innen fordern
  • ein eigenes Megaphon und eine Warnweste mitbringen und eigene kreative Anweisungen an die Menschenmenge geben
  • im roten Ring einen roten Stern bilden
  • anstatt des schwarzen Ringes einen großen Mittelfinger kreieren
  • ein Fußballturnier in dem grünen Ring veranstalten
  • extrovertierten olympischen Ausdruckstanz im gelben Ring vorführen (typische Hamburger Songs werden vor Ort vom Radio Hamburg abgespielt)
  • wie hier schon merkt: der blaue Ring ist noch frei – hier bietet sich doch ein schönes Punkerfrühstück, frei nach dem Motto: „Oh, ist erst halb 11 und ich bin schon blau“ an; vielleicht sogar das Ganze in Kooperation mit der allseits bekannten Veranstaltung „Liegen und Lagern“, was ja ab dem 15.10.2015 zumindest in Altona wieder erlaubt ist (http://urbanshit.de/gemeinsam-hemmungslos-liegen-lagern-im-oeffentlichen-raum-veranstaltung/)

Update 2: Also einen konkreten Platz, wo mit Sicherheit „eine kreative Aktion“ passieren wird, können wir euch leider nicht nennen. Wir müssen flexibel bleiben .
Aber falls ihr untereinander einen Treffpunkt ausmachen wollt, würde sich ein Ring, vielleicht der schwarze, natürlich anbieten.

Generell empfehlen wir, falls ihr euch für eine eher chaotische Version entscheidet: nehmt konträre Farben zu der Farbe des Rings in dem ihr euch befindet mit. Auch Farben wie pink, orange oder lila sind gerne gesehen.

Es werden Großbildleinwände aufgestellt und das ganz wunderbare Spektakel wird mit einem Hubschrauber gefilmt, damit die Ihr live sehen könnt wie genial es von oben aussieht.

Wir freuen uns auf Euch, bei Wind und Wetter!

PS: Es scheint hier noch eine andere Veranstaltung zur gleichen Uhrzeit zu geben (vielleicht lässt sich das ja kombinieren ;-)):

Wer auf Facebook gehen will, hier der Link:
https://www.facebook.com/events/123340111356648/

Aktionstag gegen Olympia am Millerntor, 9.11.

Auf der Delegiertenversammlung der über 600 offiziellen Fanclubs des FC St. Pauli wurde sich ohne Gegenstimmen gegen eine Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele ausgesprochen.
Als nächsten Schritt gibt es nun einen Aufruf der Fanszene, dass beim Heimspiel gegen Düsseldorf am Montag auf den Tribünen Flagge gegen Olympia mit Bannern, Transparenten und vielem mehr gezeigt werden soll.

Hier der Aufruf:

Aufruf zum Heimspiel gegen Düsseldorf (09.11.15): Kein Olympia in Hamburg!

Fast die gesamte Stadt scheint momentan dem Olympia-Wahnsinn verfallen zu sein. Was sich wie ein tolles Sportereignis anhört, hat für die Bevölkerung gravierende Konsequenzen: Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, steigende Mieten, eine zweite HafenCity, die mit Kürzungen im sozialen Bereich, steigenden HVV-Preisen und ähnlichem refinanziert wird. Wichtige Standorte des Hamburger Konzepts sind die Messehallen und das Millerntorstadion auf St. Pauli.

Auf der jährlichen Versammlung des Fanclubsprecherrats des FC St. Pauli haben sich die Delegierten der über 600 offiziellen Fanclubs bei einer Abstimmung klar und deutlich gegen die Bewerbung Hamburgs für Olympische Spiele ausgesprochen.
Bis zum 29.11. können die wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger darüber abstimmen, ob sich die Hansestadt bewerben soll. Setzen wir daher auch bei uns im Stadion ein deutliches Zeichen: Gegen den weiteren Ausverkauf unserer Stadt, gegen Verdrängung und Kürzungen! Keine Olympischen Spiele in unserem Stadion – und auch nicht anderswo! Lasst uns gemeinsam beim nächsten Heimspiel am 09. November gegen Düsseldorf Flagge zeigen: Bringt Tapeten, Banner, Pappen und ähnliches mit!

Olympia-Wahnsinn stoppen! Für ein buntes St. Pauli und eine Stadt für alle!

Zeckensalon 2015

Blog: http://zeckensalon.blogsport.de/2015/10/30/aufruf-zum-heimspiel-gegen-duesseldorf-09-11-15-kein-olympia-in-hamburg/

Veranstaltung „Von Rio nach Hamburg! Neue Olympische Spiele oder leere Versprechungen?“, 11.11., 18 Uhr

Von Rio nach Hamburg! Neue Olympische Spiele oder leere Versprechungen?
Mi 11.11. Vortrag & Diskussion / 18:00 Uhr / Eintritt: Spende

Vortrag von Dr. Christopher Gaffney
Im Rahmen der Lateinamerika Tage findet eine Diskussionsveranstaltung mit dem Olympiakritiker und Aktivisten Christopher Gaffney statt.
Veranstalter sind das Institut für Krimologische Sozialforschung und Monte Azul International e.V.

Als 2013 Menschenmassen gegen die Art und Weise wie die FIFA, das IOC und die brasilianische Regierung WM und Olympia vorbereiten, in Rio de Janeiro und zahlreichen anderen Städten Brasiliens protestierten, war Christopher Gaffney mit dabei.

Er hat sich intensiv mit den Folgen der WM und der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro beschäftigt. Im Vortrag wird er kurz von den anstehenden Olympischen Spielen 2016 und den dortigen Problemen erzählen, um dann auf die Hamburger Bewerbung einzugehen. Oftmals spricht der Hamburger Senat davon, es seien neue Olympische Spiele, die Hamburg anbieten würde. Gaffney wird demnach der Frage nachgehen, sind es tatsächlich neue Olympische Spiele, oder doch leere Versprechungen? Eine weitere zentrale Frage des Vortrags wird sein: Was haben wir hier in Hamburg zu erwarten, sollte es zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 kommen?

Wann: 11.11.2015, 18 Uhr
Wo: Uni-Hamburg, Hörsaal H, Erzwiss, Von-Melle-Park 8

NOLYMPIA Briefwahldinner, 17.11.

Di. 17.11.2015 / 20h
Hafenvokü / St. Pauli Hafenstraße 116

Gemeinsam wollen wir beim leckeren Drei Gänge Menü gegen Olympia 2024 in
Hamburg stimmen!
Also: Briefwahlunterlagen gegen Olympia mitbringen, lecker essen,
gemeinsam gegen Olympia stimmen und ab damit in die Vokü-Wahlurne.
Danach geht sie ab (in) die Post!